Tarifabschluss im Gebäudereiniger-Handwerk bringt Lohnangleichung Ost/West

Am späten Freitagabend einigte sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks in der sechsten Tarifrunde auf eine volle Angleichung der Löhne in Ost und West zum 01.12.2020. Zugleich wurden die Löhne für alle rund 600.000 Beschäftigten der Branche angehoben.

Der Tarifvertrag sieht eine Angleichung der Löhne in Ost und West in vier Schritten vor und hat eine Laufzeit bis 31.12.2020. Im ersten Schritt werden die Löhne der Lohngruppe eins, in der rund 75 Prozent der Beschäftigten tätig sind, zum 1. Januar 2018 in Westdeutschland von 10 Euro auf 10,30 Euro angehoben und in Ostdeutschland von 9,05 Euro auf 9,55 Euro.

Tarifgruppe 1       bis 31.12.2017      ab 1.1.2018       ab 1.1.2019       ab 1.1.2020       ab 1.12.2020

West:                        10,00 Euro            10,30 Euro        10,56 Euro         10,80 Euro        10,80 Euro

Ost:                             9,05 Euro              9,55 Euro        10,05 Euro         10,55 Euro        10,80 Euro

Mindestlohn-Lohntarifvertrag-Gebäudereinigung aller Lohngruppen von 2018 bis 2020.

„Jetzt, 28 Jahre nach der Wiedervereinigung und vielen vergeblichen Anläufen, haben wir in der Gebäudereinigung endlich den verbindlichen Weg zur gleichen Bezahlung in Ost und West geschafft. Das ist ein Riesenschritt, der viel Kraft gekostet hat. Zwischenzeitlich standen die Tarifverhandlungen auf Messers Schneide“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux.

Der Vorsitzende der Tarifkommission des BIV, Christian Kloevekorn, erklärte, die Löhne lägen auch in den kommenden Jahren „deutlich über dem aktuellen gesetzlichen Mindestlohn“. Der Mindestlohn liegt derzeit bei 8,84 Euro.